Spritzverzinken
Spritzverzinken ist eine Variante des Flammspritzen nach DIN EN 657 / DIN EN ISO 14919 / DVS 2302 für alle Bauteile die nicht zum Feuerverzinken geeignet sind. Nitrierte und verchromte Bauteile sind u.a. ungeeignet. Beim Spritzverzinken wird ein 1/8" Zinkdraht durch eine Flamme beim Drahtflammspritzen oder Lichtbogenspritzen angeschmolzen und durch Druckluft fein zerstäubt auf das Werkstück aufgebracht wird.
Die Partikel beim Spritzverzinken bilden auf dem durch Sandstrahlen SA3 nach DIN 55928 Teil4 vorbehandelten Werkstück eine mikroporöse Schicht, die ähnlich gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweist wie eine erzeugte Beschichtung durch Feuerverzinken. Diese Oberfläche durch Spritzverzinken ist sehr saugfähig und kann wie unten beschrieben zusätzlich versiegelt werden.
Empfohlene Mindestschichtstärken nach DIN EN 22063:1993 / DVS 2302 sind 50 µm bis 200 µm beim Spritzverzinken können aber auf Kundenwunsch auch stärker ausgeführt werden. Werkstoffe zum Spritzverzinken sind nach DIN EN ISO 14919 Tab.4 spezifiziert.
Beim Spritzverzinken entstehen Rauch und Stäube, die Arbeiten sollten daher durch qualifiziertes Personal ausgeführt werden, um den Umwelt – und Arbeitsschutz nach DVS2314 zu gewährleisten.
Das Korrosionsverhalten bei Schichten durch Spritzverzinken ist in alkalischen Medien bei pH7 - pH12 gut und kann in trockener Atmosphäre bis 250°C eingesetzt werden. Bei einem Wert pH4-pH9 und Temperaturen bis 600°C sollte auf Aluminium, Spritzaluminisieren, Alu-Spritzen ausgewichen werden. Zusätzlich kann aber beim Spritzverzinken auch der Werkstoff ZnAl15 eingesetzt werden, der dann bis ca. 300°C und mit verbesserten Eigenschaften gegen Chlorid und insbesondere bei SO2-haltiger Atmosphäre wirkt.
Eine Schicht durch Spritzverzinken ist eine hochwertige Grundierung. Wird beim Spritzverzinken ein langlebiger Korrosionsschutz etwa bei ständiger Wassereinwirkung oder atmosphärischer Belastung gefordert, kann die Oberfläche - auch benannt als Duplexsysteme - mit PVC, Acrylat, Epoxid und Polyurethanharz–Beschichtungen versehen werden. Diese zusätzliche Beschichtung sollte unmittelbar nach dem Abkühlen des Bauteils erfolgen, um eine oxidische und salzartigen Belag auf der Zinkoberfläche zu vermeiden.
Vorteile des Spritzverzinkens (ca. 60°C) im Vergleich zum Feuerverzinken (bei ca.450°C) sind, dass die thermische Belastung des Werkstückes unberücksichtigt bleiben kann und auch bei großen Flächen ein Verzug ausgeschlossen werden kann. Nachteilig ist, dass Hohlräume oder schwer zugängliche Stellen (Behälter, Hinterschneidungen, Innenrohre etc.) nicht durch Spritzverzinken behandelt werden können.